Montag, 12. April 2010

Karsten wird 10 Wochen als Freiwilliger in unserem Partnerprogramm Los Patojos arbeiten und beschreibt seine ersten Tage




Die Patojos beim gemeinsamen Erarbeiten der Hausaufgaben


Liebe Besucher,

am 31.3. war es soweit, der Aufbruch ins Unbekannte wurde um 4h deutscher Zeitrechnung gewagt und nach ungefähr 27 Reisestunden bin ich bei meiner guatemaltekischen Gastfamilie wohlbehalten, auch wenn nicht ganz vollständig eingetroffen. Doch der Verlust meines Rucksacks sollte bald geregelt sein, sodass ich nach zwei Tagen den ewigen Frühling Guatemalas unbesorgt genießen durfte. Karfreitag und „Ostersamstag“ wurde ich Zeuge einer Jahrhunderte alten Osterprozession, bei welcher jede Kirchengemeinde in Antigua und Umgebung Jesus, eine Heilige oder eine andere Reliquie auf einer Art Altar durch die mit Blüten gesäumten Straßen trägt. Dazu erklingen Trommeln und überall in der Luft hängt eine in den Augen beißende Weihrauchwolke. Nachdem ich mit dem Sohn der Gastmama Elsa, namens Rafa und seinen Freunden, die sich alle in Los Patojos aufopferndst um die Kinder sorgen, die eine oder andere Nachtlokalität in Antigua aufgesucht wurde, trat ich nun am Dienstag das erste mal in die Welt der Los Patojos, zu deutsch Kinder, ein. Schon am Eingang warteten die ersten neugierigen Augen die sofort und ohne Worte Kontaktfühlung aufnahmen, was den Beginn sehr angenehm und warmherzig machte. Beim Essenausteilen wurde jede Hand gebraucht, sodass gleich zugepackt werden musste, was sich beim Abwasch fortsetzte. Anschließend tobten die 4-11 Jährigen im Hof unter kräftigem Anfeuern der örtlichen Freiwilligen herum, bevor sie für 1,5h zur Hausaufgabenbearbeitung schritten. Hier wartete gleich die nächste Herausforderung auf den angehenden Geschichts- und Sozialkundelehrer: schriftliche Division in einer mir unbekannten und undurchsichtigen Art und Weise. Die Erklärung folgte auf den Fuß, dementsprechend mir die guatemaltekische Arithmetik zukünftig gelingen sollte. Anschließend wurden Aktivitäten aus den Bereichen Basteln oder körperlicher Bewegung unternommen, in jenem Falle das Ausmalen diverser Garfield-Figuren, die ich mit einer anderen auswärtigen Freiwilligen aufhängte. Gegen 17.30h läutete die Patojo-Klingel und nach der einen oder anderen Verabschiedung per Handschlag, verließen die Jungs und Mädels den Hort der Liebe um am nächsten Tag wieder unter Ihresgleichen wenigstens eine warme Mahlzeit einzunehmen und ihren Schulaufgaben nachzugehen.

Fortsetzung folgt, versprochen!

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