Dienstag, 18. Mai 2010

Karsten in Guatemala, Part III Danke Dir!!

Werte Besucher, Freiwilligendienstgeneigte und -erfahrene,

nach einer krankheitsbedingten Pause bin ich nun wieder da. Die letzten eineinhalb Wochen waren aber nicht nur für mich etwas ruhiger. Es gab mehrmalige Treffen, an denen sich die einheimischen Betreuer und Freiwilligendienstleistenden gemeinsam Gedanken über Ziele, Erreichtes und noch zu Erreichendes ihres Wirkens machten, also einer analytischen Reflexion nachgingen, daher blieb das ein oder andere Mal das Projekt geschlossen. Auch, weil für den an Nierenversagen leidenden Leyton ein neuer, nur für ihn zugänglicher Badumbau verrichtet wurde. Hier ist immer Bewegung drin, sowohl für die „Profes“ als auch für die Kinder.

Die letzte Deutschstunde, in der ja die Kenntnisse über die deutsche Uhrzeit überprüft werden sollten, war sehr intensiv. Die mündliche „Kontrolle“ ergab eine Erfolgsquote von 100%, was durchaus der Tatsache geschuldet sein mag, dass nur eine Deutschinteressierte zum Unterricht fand und jene die Inhalte zu Haus auch wiederholt hatte. Es verließ mich jedoch nicht der Mut und trotz vehementen Ringens um einigermaßen treffende Übersetzungen und Worte, verlief die Stunde in entspannter Atmosphäre, sodass am Ende das Mädel die deutschen Monate, Jahreszeiten und die Uhrzeit ganz gut beherrschte. Außerdem blieb so noch etwas Zeit für den einen oder anderen Extravokabelwunsch, dem ich gern nachkam.

Was war sonst noch geschehen? Im Rahmen des sogenannten „Mano y Mano-Projektes“, in welchem die Voluntarios einige ihren Neigungen entsprechende Aktivitäten mit den Kindern und Jugendlichen durchführen, habe ich mich nun für eine Folge wissenswerter und gleichsam unterhaltsamer „Arbeitsblätter“ zur deutschen Heimat entschieden. Klingt trocken, die erste Ausgabe „Deutschland und seine Nachbarn“ erzeugte aber reges Interesse und findet Fortsetzung. Nun, die fast europäische Mitte und dessen Nachbarstaaten wurde im Uhrzeigersinn, also im Norden beginnend nach Osten folgend, vorgestellt. Dabei las jeder „Rebelde“ einen Satz, was ganz gut klappte. Anschließend sollten sie auf der AB-Karte die Nachbarstaaten gemäß der Reihenfolge des Textes angeben. Dies war irgendwie nicht so einfach wie ich mir dachte, wobei es nicht ganz klar ist warum. Scheinbar war es doch mit Osten und Westen eine Orientierungsfrage, wobei sich die beiden Himmelsrichtungen im Spanischen mit „este“ und „oeste“ auch verdammt ähnlich anhören. Am Ende war dann doch alles am richtigen Platze. Zur nächsten Woche werde ich mich dann auf die auf Zetteln festgehaltenen Fragen zum Deutschen Lande vorbereiten: „Wie ist das Essen in Deutschland?“; „Gibt es da auch Erdbeben?; und eins darf ja nie fehlen: „Kriege, Hitler und dessen Leben“. Dabei gilt es immer wieder dieselbe Herausforderung zu bewältigen: weg vom Eurozentrismus und hin zur Welt(ein-)sicht, dass Europa eben nur ein kleiner, wenn vielleicht auch bedeutender Kontinent ist, aber welcher Kontinent ist schon unbedeutend?

Bis demnächst, dann gibt es wieder Neues für die „Alte Welt“,

Euer Karsten

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